Honig ist ein echtes Superfood. Wer ihn genießt, hilft der Natur und ernährt sich gesund. Ein besonderes Erlebnis dabei: Selbermachen! Doch dazu braucht man neben den Bienen auch eine Methode, den Honig aus der Wabe zu bekommen.
Ohne Honigschleuder geht dabei nichts! Auf dem Markt sind aber so viele verschiedene Modelle, dass man rasch den Überblick verliert: Welche ist die beste? Und welche passt für wie viele Völker? Wie haben sich die einzelnen Modelle im Test bewährt? Alles Wichtige erklärt dieser Ratgeber!
Was ist eine Honigschleuder und wie funktioniert sie?
Prinzipiell braucht es zur Honiggewinnung nicht viel: Wabenkörbe, die Entdeckelungsgabel sowie die Honigschleuder. Letztere gehört damit zu den Grundlagen der Imkerei. Sie besteht aus einem Behälter in Form eines Fasses.
Im Inneren findet sich ein Korb aus Edelstahl, der die Waben aufnimmt. Er wird herumgedreht, entweder mit einer Kurbel oder mit elektrischem Antrieb. Das presst den Inhalt aus den Waben. Der Honig wird an die Wände des Fasses geschleudert, von wo er herunterläuft.
Am Boden sammelt er sich und lässt sich mithilfe eines sogenannten Quetschhahns abzapfen. Als praktisch hat sich im Test Folgendes erwiesen: Damit dabei ein Eimer genutzt werden kann, sollte der Behälter über entsprechend hohe Standfüße verfügen.
Wer nutzt eine Honigschleuder
Eine solche Schleuder nutzt jeder, der imkert: Ohne die Schleuder müsste eine andere Möglichkeit gefunden werden, den Honig zu entnehmen.
Das ist nicht so einfach: Die Waben sind zerbrechlich, wie ein Test unter Volllast zeigt. Lange Zeit war es üblich, den Honig in warmem Wasser zu entnehmen, denn dies macht die Waben gut formbar. Leider nicht so sehr, dass nicht immer wieder ein paar Waben dabei zerbrachen.
Erst im 19. Jahrhundert erfand in Wien Franz Edler von Hruschka eine bessere Methode: die Schleuder. Sie erlaubte es Imkern, den Honig zu entnehmen, ohne viele Waben zu zerstören.
Vorteile Honigschleuder
Guter Honig im Test: Warm- oder kaltschleudern?
Was kaltschleudern wirklich heißt
Hersteller von Honig werben gern damit, dass ihr Honig kalt geschleudert sei. Dies klingt, als sei das unbedingt besser. Doch das stimmt nicht in jedem Fall.
Richtig ist, dass Honig am besten bei einer bestimmten Temperatur geschleudert wird. Sie entspricht jener in der Wabe, wo sie um 35 Grad Celsius beträgt. Deshalb sollte zwischen Entnahme der Wabe und dem Schleudern nicht zu viel Zeit vergehen.
Geschieht das doch, sinkt die Temperatur zwangsläufig ein paar Grad ab. Kalt geschleudert hieße dann weniger als 35 Grad. Sehr viel mehr sollte es sowieso nie sein, weil dann der Honig wichtige Inhaltsstoffe verliert, die keine Hitze vertragen.
Warmschleudern muss nicht schlecht sein:
Wie beschrieben ist auch Warmschleudern nicht schlecht, sofern es bei 35 Grad Celsius geschieht. Es ist zugleich die beste Temperatur, um den Honig gut aus der Wabe zu lösen.
Dadurch bleiben Geschmack und Konsistenz erhalten. Zugleich lässt es sich schneller und somit effizienter arbeiten, als wenn man den Vorgang des Schleuderns mehrfach wiederholen muss.
Vorüberlegungen zum Kauf: Zahl der Waben in der Honigschleuder
Je nach Modell passen mehr oder weniger Waben hinein. Dies beeinflusst natürlich auch die Geschwindigkeit, mit der der Honig gewonnen wird. Deshalb sollte von vornherein klar sein, wie viele Waben die Maschine auf einmal fassen sollte.
Das hängt vor allem von der Zahl der Bienenvölker ab, die ein Imker betreut. Und natürlich davon, wie oft man schleudern wird. Fasst eine Maschine beispielsweise vier bis sechs Waben, reicht sie vollkommen für gelegentliche Verarbeitung.
Profis mit vielen Völkern sollten hier erst ansetzen, sie benötigen wesentlich mehr Fassungsvermögen.
Die richtige Schleuderart finden: Wovon hängt das ab?
Betrieb groß oder klein, Hobby oder Profi?
Hier ist der Antrieb wichtig: Soll es manuell oder elektrisch zugehen? Im Test ließ sich mehr Ausbeute mithilfe einer elektrischen Schleuder besser bewältigen.
Denn manuelles Schleudern kostet nicht nur viel Kraft, sondern auch Zeit. Zudem bieten viele moderne Honigschleudern wichtige Zusatzfunktionen. Sie kommen vor allem für Profis in Betracht - für Hobby-Imker sind sie einfach zu teuer.
Manuell oder elektrisch - eine Entscheidungshilfe
Das beschriebene Prinzip des Schleuderns bleibt immer gleich, dennoch liegen Welten zwischen der manuellen und der elektrischen Schleuder.
Dies zeigt sich in jedem Praxis Test: Manuell wird mithilfe einer Kurbel von Hand geschleudert. Das braucht vor allem ein bisschen Übung, aber auch viel Muskelkraft.
Drückt man hingegen zum Einschalten einfach auf einen Knopf, ist das weitaus angenehmer. Manuelle Honigerzeugung eignet sich deshalb nur für Menschen, die ab und zu einmal etwas Honig gewinnen wollen.
Sie ist auch kostengünstig. Aber auch die elektrische Methode hat Vorteile: Man muss sich nicht so anstrengen und die Sache geht schnell.
Der Betrieb arbeitet somit sehr effizient. Nachteile zeigten sich im Test besonders durch hohe Anschaffungskosten und die Tatsache, dass zwingend Strom erforderlich ist.
Nach Drehrichtung: Schleudern im Überblick
Zurückführen lassen sich diese Schleudern auf die immergleichen Grundmodelle. Dabei handelt es sich um die Radial- oder die Tangentialschleuder.
Zudem ist wichtig, ob die Waben von Hand oder von der Maschine gewendet werden müssen. In letzterem Fall handelt es sich um eine Selbstwendeschleuder.
Tangentialschleuder
Ihre Anwendung ist überaus beliebt, da sie einige Vorteile bietet. Sie ist nicht so teuer wie ihre Konkurrentin, die Radialschleuder. Sie lässt sich auch gut handhaben und warten, weil sie nicht besonders komplex ist.
Ihren Namen hat sie daher, dass die Waben um die Mitte tangential angeordnet sind. Das schützt sie gut vor dem gefürchteten Wabenbruch.
Leider passen nicht viele Waben hinein: Zeitgleich fasst sie nur bis zu zwölf Halbrähmchen. Die genaue Zahl ist modellabhängig.
Es gibt sie als manuelles Modell mit Kurbel, dann eignet sie sich für maximal 15 Völker. Wird sie elektrisch betrieben, lässt sich der Honig von bis zu 100 Völkern gewinnen.
Radialschleuder
Hier sind die Waben sternförmig um die Mitte angeordnet, wobei der Rahmen nach auswärts zeigt. Auf diese Art kann die Radialschleuder mehr Waben fassen als die Tangentialschleuder.
Im Test kam es hier allerdings vermehrt zu Wabenbruch. Erfahrene Imker wissen, wie schnell die Schleuder maximal laufen darf, damit dies nicht passiert. Dennoch ist sie sehr effizient, denn sie kann viele Waben zugleich schleudern.
Der Betrieb erfolgt in der Regel elektrisch, ein manuelles Modell wäre viel zu schwer. Wenden muss man die Waben nicht, da die Schleuder selbst die Richtung ändert.
Das macht sie aber auch teurer. Sie kann dafür aber lange laufen und wird gern von großen Imkereien verwendet. Ihre Kapazität beträgt bis zu 80 Rähmchen, die zugleich Platz finden, sie eignet sich für mehrere hundert Völker.
Selbstwendeschleuder
Jede Wabe muss beim Schleudern gewendet werden, damit sich der Honig nach beiden Seiten herauspressen lässt. Je nach Modell übernimmt dies die Maschine, dann reden wir von Selbstwendeschleudern.
Sie ist eine Spezialform der elektrischen Schleuder. Grundidee ist die vollautomatische Durchführung des ganzen Prozesses, sodass der Imker kaum noch eingreifen muss.
Jeder Test ergab, sie eignet sich besonders für große Betriebe. Ihr Vorteil: Obwohl sie große Mengen verarbeiten kann, spart sie dennoch Zeit.
In diversen Ausführungen erhältlich, ist sie insgesamt etwas teurer. Sie fasst je nach Modell bis zu 24 Rähmchen zugleich. Für Betriebe mit bis zu 300 Völkern geeignet.
Worauf achten bei elektrischen Schleudern?
Die Drehzahl bestimmt die Zentrifugalkraft. Diese wiederum kann die Waben zerstören, wenn sie einen bestimmten Wert übersteigt.
Welcher das ist, bestimmt die Schleuder selbst. Wenn ihr Durchmesser beispielsweise 70 Zentimeter beträgt, sollte die Drehzahl nicht über 100 liegen. Hier sind Erfahrungswerte von größter Wichtigkeit, wie im Test immer wieder klar wurde.
Manuell: Was heißt Kurbel mit Freilauf?
Auf Freilauf und Bremse legen viele Imker Wert. Denn diese Vorrichtungen erleichtern die Arbeit der manuellen Honigschleuder.
Freilauf und Bremse bedeuten weniger Verletzungsgefahr: Nach dem Kurbeln läuft die Schleuder ja noch ein wenig weiter. Gibt es Freilauf und Bremse, dreht die Kurbel allerdings nicht mehr mit.
Lediglich dann, wenn man sie tatsächlich dreht, bewegt sie sich. Der Praxis Test bewies, das ist nicht bei jedem Modell selbstverständlich! Es ist allerdings auch nicht unbedingt nötig: Ohne die beiden Vorrichtungen lässt man Schleuder und Kurbel nach dem Bedienen einfach auslaufen.
Grundanforderungen an eine Honigschleuder im Praxis Test
Welchen Vorteil hat eine Stufenregulierbarkeit?
Wer die Drehzahl in Stufen einstellen kann, verhindert Wabenbruch. Denn damit lässt sich die Drehzahl sehr genau einstellen. Die Waben werden schonend behandelt, wie sich im Test zeigte: Dann brachen sie weniger rasch.
Wie teuer sind Honigschleudern?
Manuell:
Manuelle Schleudern sind schon für wenig Geld zuhaben. Manche Modelle kosten weit unter hundert Euro. Doch es ist besser, etwas mehr zu investieren: Die sehr preiswerten Modelle haben im Test nicht so gut abgeschnitten. Für ein gutes Modell sollte man ab 200 Euro aufwärts einkalkulieren.
Elektrisch:
Die Preise bewegen sich weit über denen von manuellen Modellen. Als günstig gelten hier schon um 250 Euro.
Bessere Modelle kosten allerdings mehr, im Normalfall mehrere hundert Euro. Abhängig ist das natürlich immer von der Verarbeitung, der Art der Schleuder sowie der Qualität.
Wo eine Honigschleuder kaufen?
Profis stellt sich diese Überlegung nicht, doch für Hobby-Imker mag sie wichtig werden: Zunächst sollte man entscheiden, ob die Schleuder neu oder gebraucht sein soll.
Online lässt sich bei Ebay-Kleinanzeigen viel sparen! Weitere Online Quellen sind Imkershops, die sind für alle Zielgruppen interessant, denn sie bieten Imkerbedarf. Hier findet sich auch das passende Zubehör.
Honigschleuder Kaufmöglichkeiten (Auswahl):
Mögliche Zusatzfunktionen bei elektrischen Modellen
Hier ist vieles im Fluss, denn die Hersteller bieten immer neue Zusatzfunktionen. Praktisch sind vor allem solche, die dem Nutzer Arbeit abnehmen.
Beispielsweise kann man das Entdeckeln der Wabe von der Maschine erledigen lassen. Übernimmt die Schleuder auch das Säubern von Wabenresten, kann man sich einen weiteren Arbeitsschritt sparen: die Nutzung eines Siebes über dem Eimer beim Ablassen des Honigs.
Checkliste und Kaufratgeber Honigschleuder
Dieser umfassende Kaufberater fasst die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen. Erst wenn diese Fragen gründlich durchdacht wurden, kann eine sichere Kaufentscheidung erfolgen: manuell oder elektrisch? Welches Modell ist die beste Honigschleuder für mich?
Hilfreiche Erfahrungen anderer Kunden im Test
Honigschleuder Innenkonstruktion: Wird die Wabe zum Beispiel nur an zwei Stellen gestützt, bricht sie leicht.
Auslauf sollte möglichst bodengleich sein. Sonst bleibt ein Rest drinnen, will man den Quetschhahn nutzen.
Edelstahl sollte sich auf alle Komponenten erstrecken, auch Abfüllhahn oder Schrauben. Falls nicht, ist Rost möglich.
Füße sollten lang genug sein, damit ein Eimer mitsamt Sieb darunter passt.
Wenn instabil, lässt sich ein einfacheres Modell so aufwerten: auf einem Holzbrett oder im Boden fest montieren.
Manuell: Kurbel der Honigschleuder sollte leichtgängig sein, das spart Kraft.
Reinigung der Honigschleuder
Gute Hygiene ist einer der wichtigsten Punkte bei der Honigerzeugung. Er hängt auch davon ab, wie sauber die Honigschleuder gehalten wird. Damit hier alles stimmt, braucht es eine regelmäßige Säuberung des ganzen Behälters.
Sie erfolgt am besten vor und nach jedem Einsatz. Wichtig ist nicht nur der Korb, auch die Wände der Schleuder müssen gereinigt werden. Das Vorgehen: Kaltes oder warmes Wasser nutzen, mit einem feuchten Tuch abwischen.
Auch ein Abbrausen mit einem Dampfstrahler kann sich lohnen, vorausgesetzt, man geht sanft zu Werke. Dabei zunächst den Korb entnehmen und extra reinigen.
Wasser genügt normalerweise völlig, Chemikalien sind nicht nötig und auch nicht angebracht. Auf keinen Fall darf die Oberfläche des Kessels beschädigt werden.
Was sollte man zur Bedienung der elektrischen Honigschleuder wissen?
Die Bedienung gestaltet sich einfach, nicht nur im Test. Dennoch sind besonders Einsteiger manchmal damit überfordert oder haben Angst, etwas falsch zu machen.
An dieser Stelle daher eine kurze Anmerkung dazu, wie die elektrische Honigschleuder funktioniert. Jede elektrische Schleuder verfügt über einen Schalter. Damit lässt sich die Maschine starten und stoppen.
Hinzu kommt ein Hebel, welcher Drehrichtung wie auch die Geschwindigkeit einstellt. Er befindet sich normalerweise direkt über dem Motor.
Die Drehrichtung lässt sich zwar im Betrieb ändern. Dies sollte aber erst dann geschehen, wenn der Korb hält, sonst kann es zu irreparablen Schäden an der Schleuder kommen.
Fazit Honigschleuder: Mit wenig Aufwand zum flüssigen Gold!
Eine Honigschleuder ist eine gute Sache: Sie kann die Arbeit beträchtlich erleichtern. Damit eignet sie sich für das Hobby ebenso wie für Profi-Imker.
Jedoch ist die Wahl des richtigen Modells sehr wichtig. Soll es manuell sein oder elektrisch? Die richtige Entscheidung ist abhängig von der Betriebsgröße, der Rahmengröße und Anzahl der Völker.
Kunden legten beim Honigschleuder Kaufen vor allem Wert auf gute Verarbeitung und leichte Handhabung. Günstige Modelle erhält man bereits für unter hundert Euro, diese konnten im Test auch befriedigende Ergebnisse erzielen.
Soll die Arbeit allerdings leichter von der Hand gehen, gibt es zur hochwertigen Honigschleuder kaum eine Alternative.